Wenn der Rücken in der Schwangerschaft schmerzt!
Dreiviertel aller Schwangeren kennt es – Rückenschmerzen.
Neben der Übelkeit sind Rückenschmerzen mit die häufigste nicht so erfreuliche Begleiterscheinung in der Schwangerschaft.
Doch woher kommen die Schmerzen und was hilft dagegen?
Ausgelöst werden sie oft durch körperliche Veränderungen.
👉Hormonelle Veränderungen: Das hat Einfluss auf das Bindegewebe, die Sehnen, Muskeln und Bänder und somit auch auf die Bandscheiben und die Gelenke des Beckens. Alles wird weicher und lockerer, was wichtig für die Geburt ist.
War vor der Schwangerschaft Sport eher eine Ausnahme, kann diese hormonelle Veränderung schon im ersten Trimester Schmerzen bereiten.
👉Der Körperschwerpunkt verlagert sich. Je schwerer das Kind wird, desto stärker zieht der Bauch nach vorne und ein Hohlkreuz entsteht. Der Körperschwerpunkt verschiebt sich nach vorne.
Zusätzlich ziehen die, meist duch unseren einseitigen Alltag sowieso schon verkürzten Hüftbeuger, das Becken nach vorne. Die Rückenmuskulatur ist bemüht die Wirbelsäule trotz der veränderten Statik aufrecht zu halten uns verspannt.
👉Nicht zuletzt nimmt die Schwangere allgemein an Gewicht zu und kann sich im letzten Trimester schlechter bewegen. Knochen, Gelenke und Muskeln haben schwer zu tragen.
👉Bei vortgeschrittener Schwangerschaft können Gebärmutterkontraktionen, ein Stau der ableitenden Harnwege oder Druck des Kindes auf Nerven als Rückenschmerzen empfunden werden.
Bei beiden Geburten unserer Kinder habe ich die ersten Physen der Wehen immer als Schmerzen im unteren Rücken empfunden.
‼️Deshalb sollten Rückenschmerzen in der Schwangerschaft immer mit der Hebamme oder dem Arzt besprochen werden‼️
Doch was kann gegen die Rückenschmerzen helfen?
Glücklicherweise gibt es verschiedene Methoden die die Schmerzen lindern können, damit die Mama und das Kind eine entspannte Schwangerschaft erleben dürfen💚
Was kannst du tun?
👉Bitte keine Schonhaltung!
Bewegung im Alltag hilft, z.B. kleine Wege zu Fuß gehen oder regelmäßiges Schwimmen. Für deinen Rücken ist Schwimmen meist genau das Richtige. Im Wasser lastet weniger Gewicht auf den Knochen, es hat eine entwässernde Wirkung bei Wassereinlagerungen und zusätzlich einen leichten Trainingseffekt für deine Muskeln und dein Herzkreislaufsystem.
Außerdem sind die sozialen Kontakte durch Kurse, die für Schwangere angeboten werden, nicht zu unterschätzen!
👉Yoga und Pilates können helfen!
Durch die gleichmäßigen und langsamen Bewegungsabläufe werden die Muskeln und Gelenke schonend bewegt und das Gewebe gut durchblutet. Gleichzeitig werden die Muskeln sanft gekräftigt und das Herzkreislaufsystem trainiert. Denn auch das muß in der Schwangerschaft mehr arbeiten, nämlich für zwei! Außerdem schadet es nichts etwas Ausdauer für die Geburt zu haben!
👉Akupunktur!
Auch die kleinen Nadeln können helfen, Beckenboden- und Rückenschmerzen in der Schwangerschaft zu verringern.
Lass dich hier von einer geübten Hebamme oder einem spezialisierten Heilpraktiker beraten.
👉Entpannung!
So wichtig auch Bewegung ist, gönne dir immer auch Pausen! Entspannung ist so wichtig, um die Muskeln und lockeren Bänder auch mal zu schonen.
Es gibt auch ganz tolle Entspannungskurse für Schwangere. Ob Meditation, Muskelentspannung nach Jacobsen oder Traumreisen. Such dir hier einen Kurs oder Videos die zu dir passen!
👉Wärme!
Das Märchen, das Schwangere nichts wärmendes an den Rücken legen dürfen, habe ich in meinen Schwangerschaften immer wieder gehört. Das ist Quatsch! Wärme ist so wohltuend und entspannend. Sie darf gerne in Form von Körnerkissen oder einem warmen Bad genutzt werden. Allerdings: Bitte nutze keine ältere Wärmflasche!! In unserer Familie gab es mal schwere Verbrennungen, weil eine poröse Wärmflasche gerissen ist. In Neuseeland sind aus diesem Grund Wärmflaschen verboten!
👉Physiotherapie oder Osteopathie!
Wollen die Rückenschmerzen nicht verschwinden, kannst du dir einen erfahrenen Therapeuten suchen, der dich auch in der Schwangerschaft behandelt. Entlastende Griffe und Massagen können so wohltuend sein!
Allerdings sollte das vorher mit der Hebamme besprochen werden.
👉Kinesiotaping!
Die elastischen, bunten Tapes wirken gezielt auf betroffene Muskeln und Bänder. Sie entlasten und unterstützen sie. Sie regen außerdem die Durchblutung und die Stoffwechselaktivität des Körpers an. Besonders gute Erfahrungen habe ich mit den Kinesiotapes bei Karpaltunnelsyndrom, Lymphstauung, Symphysenlockerung und Problemen mit dem Iliosakralgelenk gemacht.
👉Wie trägst du dein Kind?
Trage dein Kind im Bauch in dir, nicht vor dir! Versuch möglichst oft aus der Lordosehaltung raus zu kommen und so deinen Rücken zu entlasten. Versuche nicht in den „Watschelgang“ zu verfallen.
Dehne deine Hüftbeuger, damit sie nicht noch zusätzlich dein Becken nach vorne ziehen.
‼️Höre bei allen Tipps und Möglichkeiten der Schmerzlinderung immer auf deinen Körper. Ein bisschen anstrengend darf es sein und ein leichtes Dehnungsgefühl auch. Wenn es aber deutlich zwickt, dir weh tut oder du merkst es tut dir nicht gut, höre hier auf deinen Körper und mach nicht weiter.
Wie hast du deine Schwangerschaft erlebt? Hattest du Schmerzen im Rücken?Was hat dir geholfen
Schreib mir gerne in die Kommentare👇
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